Dein Sortierbuch

Brief 7

Verstehst du die folgende Unterhaltung?

„Was machst du?“

„Aufräumen!“

„Im Liegen?“

„Ich sortiere meine Gedanken nach Farben!“

 

Wenn ja, dann wird dir mein kleiner bunter Tipp für diese Woche viel Erleichterung schenken!!

Wenn nicht, dann erst recht!

Das Denken an sich ist ja ein sehr beeindruckender Vorgang. Da oben passiert eine ganze Menge. Viel mehr, als man so denkt. Jeder Gedanke ist sichtbar. Die haben da nämlich ganz wunderbare Geräte entwickelt, mit denen sie die elektrischen und biochemischen Prozesse beobachten können. Das hast du in solchen Gehirnscanbildern sicherlich schon mal gesehen. Ein bestimmtes Zentrum ist aktiv, wenn du an Tante Hildegard und ihren schlechten Atem denkst und dich schon jetzt vor dem langwierigen Kaffeekränzchen heute Nachmittag mit ihr fürchtest.

Dagegen leuchtet ein ganz anderer Teil in diesen Scans in deinem Gehirn auf, wenn du den nächsten Strandurlaub vor Augen hast und dabei bist, dir vorzustellen, wie der warme Sand unter dir deinen Rücken erwärmt, während du genüsslich in deinem Lieblingsbuch schmökerst.

Es laufen im Gehirn und Körper sehr viele verschiedene physiologische Prozesse ab. In der Literatur findet man immer wieder Hinweise darauf, dass der Mensch angeblich pro Tag ungefähr 70.000 Gedanken denkt. Außerdem ist zu lesen, dass wir durchschnittlich 24% negative Gedanken haben sollen, 3% positive Gedanken und der Rest ist ohne besondere Wirkung. Da ömmelt man da oben einfach nur so vor sich hin. Jedenfalls bedeutet das, dass der durchschnittliche Mensch achtmal mehr negative Gedanken hat als positive. Wie gruselig! Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Anzahl der negativen Gedanken unter Stress sogar noch mehr ansteigt. Auf bis zu 70% und mehr.

Oh Gott, oh Gott, oh Gott… denk ich da nur…

Da muss doch was zu machen sein, denn es ist ja nicht nur offensichtlich, sondern auch erforscht, dass negative Gedanken ganz andere Handlungen nach sich ziehen als positive. Wollen wir also an dem Tun der Menschlein etwas ändern, müssen wir uns wohl oder übel mit dieser hohen Prozentzahl an Käsequark im Oberstübchen auseinandersetzen.

Was könnte man also machen?

Die negativen in positive Gedanken einfach so Simsalabim zu ändern, scheint für das Normalomännlein schlichtweg unmöglich. Völlig verständlich. Denn wenn man sich über irgendetwas Sorgen macht, dann sorgt man sich nun mal. Man denkt Gedanken, die negativ sind. Es existiert offensichtlich etwas Handfestes, was man als sehr real ansieht. Etwas, das nicht ganz paletti ist und eventuell Probleme bereiten könnte. Das ist etwas sehr Reales. Da kann man nicht einfach so mit einem Zauberstab die Gedanken ändern. Das geht mir ja auch so.

Manchmal kommt das Leben einfach mit sehr doofen Farben daher und die kann man nicht einfach ändern. Popelgrün mit rosa überstreichen geht nicht. Das bewirkt nach tagelangem anstrengenden Malermeistern im allerbesten Fall nur einen hellen beigen Brei. Und der wirkt immer noch sehr unappetitlich. Das bringt keine schnelle Abhilfe.

Aber die will ich dir heut geben.

Dafür kommen wir auf meine immer wiederkehrende Grundaussage zurück. Meinen alten Trick. Es ist im Prinzip immer der gleiche. Man braucht nur den einen. Aber man kann die Anwendungen immer mal variieren. So wie man sie gerade braucht. All die Tipps, die ich dir hier in meinen Briefen schreibe, haben nämlich die gleiche Grundaussage, die sie verbinden. Es geht um das Bewusstsein.

DEIN BEWUSSTSEIN.

Es geht um das, was du denkst und fühlst.

Jetzt.

Nur jetzt kann in dir aus popelgrün ganz schnell rosa werden.

Wir benutzen dafür ein Farbwechslungswunder: das Sortierbuch. Ich mach das schon so lange ich denken kann. Mal mehr. Mal weniger. Aber wenn mein Leben grad sehr popelgrün scheint, dann halt häufiger und regelmäßiger.

Also: Nimm dir ein Büchlein. Ein leeres. Und nimm dir JEDEN ABEND Zeit, um einfach all das Popelgrün rauszulassen. Schreib es auf. Bääöööhhhh-mäßig. Einfach schnell. Zack. In totaler hingeklierter Handschrift. Völlig wurscht, wie es aussieht. Es bekommt ja kein anderer zu sehen.

Nimm dir soviel Zeit, wie du willst und schreib jeden Abend all die Dinge auf, über die du dir Sorgen machst, die dich wütend machen, vor denen du Angst hast. Einfach die Dinge, die sich nicht gut anfühlen. Das kann alles mögliche sein. Ohne Reihenfolge oder Prioritäten. Einfach raus damit.

Es ist unglaublich, was dann passiert. Ich bin immer wieder selber überrascht, wie sortiert man sich danach fühlt. Dabei sortiert man gar nix. Ich nenn es nur so. Wegen des Gefühls, das man danach hat. Du musst mit den ganzen Infos, die du da aufschreibst, überhaupt nichts machen. Ohne weitere Handlung wirst du dich aufgeräumt fühlen.

Probier es einfach mal aus.

Witzigerweise geschehen meistens nämlich zwei Dinge.

Im ersten Fall, der auf eine hellere Schattierung von besagtem Grünton basiert, begreift das Gehirn irgendwo zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein, dass sich über „das Treffen mit Tante Hildegard und deren Mundgeruch“ jetzt schon so viele unerfreuliche Vorgedanken zu machen, ja totaler Quatsch ist. Und sobald man es aufgeschrieben hat, denkt man bis zum Treffen dann gar nicht mehr an die Dame. Es fühlt sich bei mir immer so an, als ob die negativen Gedanken einfach verpuffen.

Im zweiten, etwas härteren Fall, wenn das grün schon gar widerlich glänzt, kommen mir nachdem ich das ganze Tamtam einfach mal aufgeschrieben hab, was mich da so bewegt, konkrete Lösungen, wie sich das ganze popelgrün ganz leicht rosa gestalten lassen würde. Also konkret. Im echten Leben. Manchmal kommen da Lösungen hoch, die erscheinen gleich beim Schreiben. Manchmal auch etwas später.

Die Dinge in der eigenen Handschrift aufgeschrieben zu sehen, setzt unendlich viel in deinem Gehirn in Gang. Ich empfehle dir, dieses Wunder zu nutzen.

Nimm dir die Zeit. Es reichen ein paar Minuten. Aber ich schlage dir vor, solange zu schreiben, bis alles raus ist. Ich fang meist an mit: „Ich mach mir Sorgen, dass…“ und dann hänge ich einfach nur tausendmillionen „Dass“se ran…

Probier es einfach mal für eine ganze Woche aus. Am Anfang dachte ich bei dieser Methode immer, dass ich das ja eigentlich gar nicht befürworten kann… denn man schenkt den negativen Gedanken ja plötzlich Aufmerksamkeit. Und da bin ich im normalen Alltag ja auf jeden Fall kein Fan von!! Aber einmal am Tag alles rauszulassen, ist etwas anderes. Denn selbst, wenn dann tagsüber mal ein doofer Gedanke kommt, dann ist gleich der zweite: „Nee… brauchst du jetzt nicht sinnlos drüber nachgrübeln… das schreibst du einfach heute Abend auf.“ Und zack… bin ich auch im Alltag viel schneller wieder mit Guter Laune unterwegs.

Erzähl mir, wie es dir damit geht, wenn du magst! Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß mit deinem schönen rosa Gehirn!

Bis zum nächsten Mal.

Ich drück dich,

Deine Jeaninss

Von popelgrün zu rosa ?!?

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Nimm dir ein leeres Büchlein!

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Ein bestimmter Zeitpunkt am Tag ist für deine Sorgen.

Schreib sie auf und freu dich über das sortierte Gefühl, welches hinterher in dir herrscht!

Du hast Lust darauf, mir auf diesen Brief zu antworten?

Prima!!

Hier kannst du mir deine Gedanken gerne senden…

Ich antworte, so schnell ich kann 🙂