Die Mini-Pausen

Brief 12

Du wurschtelst und wurschtelst und brauchst mal eine Pause?

Pause machen ist der am meisten unterschätze Produktivitätsfaktor. Das sagt Google. Naja… da könnten noch andere Dinge wichtig sein, aber heute gehen wir zwei mal direkt an die Pause… in die Pause… zur Pause…

Wir suchen die Pause und finden sie auch.

Denn selbst wenn ein Tag mal etwas stressig sein sollte, gibt es sie. Die Pausen. Manchmal verstecken sie sich als Mini-Pausen. Ein Gefühl dafür zu entwickeln, diese Momente wahrzunehmen, ist elementar. Das durfte ich schon früh lernen. Im Harfenunterricht. Welch ungewöhnlicher Ort, das zu lernen!

In all den Jahren, die seit der Aussage meines Lehrers damals vergangen sind, hab ich den Effekt nie vergessen. Im Gegenteil. Ich nutze ihn. Bewusst. Und das möchte ich dir heute mal empfehlen. Damals ging es hauptsächlich um die Entspannung der Handmuskulatur, doch das Gleiche gilt für den Kopf.

Schon 30 Sekunden helfen dem Gehirn beim Umschalten. Laut Neurowissenschaftlern braucht das Gehirn zwischendurch diese Mini-Reset-Momente. Und zwar um die Aufmerksamkeit wieder aufzuladen. Ein kurzer Blick aus dem Fenster, ein bewusster Atemzug oder ein Mikro-Spaziergang wirken wie ein sanfter Neustart für das Denkzentrum. Studien zeigen: Wer kurz aufsteht, sich streckt oder ein paar Schritte geht, steigert danach seine Konzentrationsfähigkeit – oft schon nach 2 bis 3 Minuten. Der Grund: Die Durchblutung wird verbessert, Sauerstoff gelangt schneller ins Gehirn. Und ZACK – man ist wacher.

Diese kleinen Pausen senken nämlich Stresshormone. Das Hormon Cortisol, das bei Dauerstress ausgeschüttet wird, kann schon durch bewusste kleine Pausen sinken. Besonders wenn man die Pause „richtig“ macht: also mit Aufmerksamkeit im Jetzt… ganz ohne aktive Handlung… und nicht beim Handy checken.

Außerdem fördern diese Augenblicke die Kreativität. Das hast du sicherlich auch schon mal gemerkt. Wenn wir kurz loslassen – sei es mit einem Kaffee in der Sonne oder einem kurzen Tagtraum –, kann das Gehirn unbewusst weiterarbeiten. Viele Geistesblitze entstehen nicht während des intensiven Grübelns, sondern in der kleinen Pause danach.

Je früher du dir einen Mini-Moment gönnst, desto effektiver wirkt er. Warten, bis man völlig erledigt ist, senkt die Erholungswirkung. Also nimm dir die Zeit für eine Pause, und zwar vor der Erschöpfung.

Mein Harfenlehrer hat damals immer und immer wieder betont, dass ich die Hand völlig entspannen soll, wenn sie während des Stückes grad nix zu tun hat. Also zwischen den Passagen sozusagen. Wenn die linke Hand grad am Wirbeln ist und die rechte auch nur ein paar Schläge in einem Takt keinen Ton zu zupfen hat, dann sollte ich immer die Finger komplett hängen lassen. Ich hab damals effektiv blitzschnelle Entspannung gelernt. In der Muskulatur der Finger, Hände und bis in die Unterarme.

Mit Mitte zwanzig hab ich mir dann irgendwann gedacht, dass sich das eigentlich auch auf das ganze Leben übertragen lässt und einen ganz normalen Tag durchaus umkrempeln kann. Wenn der Stress der Welt mich zu überrennen droht, dann mach ich heute noch eine Mini-Pause. Das geht inzwischen verblüffend schnell. Eine rote Ampel macht sich da ganz hervorragend! Einmal tief einatmen. Schultern entspannen, die Kontrolle im Hirn loslassen, den Kontakt zum Außen mal kurz abkoppeln, selig schmunzeln und wenn die Ampel wieder grün wird, die Verbindung zur Welt wieder „herstellen“, das innere System hochfahren und weitermachen.

Diese paar Sekunden Pause kennen wir eigentlich alle. Aber nutzen wir sie auch? Wenn du das nächste Mal in diese ganz spezielle mümmelige Stimmung kommst, wo der Blick ganz weich wird… so als ob du ins Lagerfeuer guckst, dann lass einfach mal bewusst los. Merk dir das Gefühl. Trainiere dieses Gefühl. Verbinde diese paar Sekunden mit einem tiefen Atemzug und erfreue dich an der Kraft, die in dich strömt, wenn all deine Muskeln einmal kurz auftanken können, weil du sie völlig entspannt hast.

Wenn du ein wenig mehr Zeit hast, dann umso besser. Ein paar Minuten Ruhe, ein kleiner Tee oder ein Spaziergang sind natürlich noch effektiver.

Schenk dir selber deine Mini-Pausen. Nimm sie wahr. Sie sind immer da.

Bis zum nächsten Mal.

Ich drück dich,

Deine Jeanine

 

Der Stress wird dir zu viel?

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Gönn dir eine Mini-Pause!

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Schon eine einzige Minute tut dir gut!

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